Wiesen-Vielfalt

Wiese ist nicht gleich Wiese

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Ein kurz geschnittener Fußballrasen ist eher eine Ein-Arten-Wüste als eine Wiese. Verschiedene Wiesenformen zeichnen sich durch ihren Standort und die darin vorkommenden Arten aus. Man unterscheidet unter anderem zwischen Magerrasen, Fettwiesen, Trockenrasen, Feuchtwiesen und Salzwiesen.

Magerrasen sind artenreiche Wiesenformen, die sich auf nährstoffarmen und nicht gedüngten Böden entwickeln. Meist sind sie durch eine eher geringe Wuchshöhe der auf ihnen befindlichen Pflanzen zu erkennen und sind oft in Höhenlagen oder auf kalkhaltigen Böden anzutreffen. Typische Vertreter ihrer Arten sind die Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Ästiger Schachtelhalm (Equisetum ramosissimum) und Aufrechte Trespe (Bromus erectus).

Als Fettwiesen dagegen bezeichnet man stark gedüngte Wiesen, die landwirtschaftlich genutzt werden, also durch die Düngung einen erhöhten Ertrag bringen sollen. Sie sind weniger artenreich und werden mehrmals im Jahr gemäht. Man unterscheidet Glatt- und Goldhafer-Wiesen und Fettweiden im Falle einer Nutzung der Wiese für die Beweidung. Diese Fettweiden unterscheiden sich von den Fettwiesen durch deutlich niedrigeren Wuchs der Pflanzen. Auf Fettwiesen typischerweise auffindbare Pflanzen sind Goldhafer (Trisetum flavescens), Wiesenskabiose (Knautia arvensis), Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris), Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum), Rote Lichtnelke (Silene dioica) und Weiß-Klee (Trifolium repens).

Trockenrasen gedeihen ebenfalls auf nährstoffarmen Böden, sind aber zusätzlich durch Trockenheit des Bodens gekennzeichnet. Auch diese Wiesenform ist in Höhenlagen oder aber an Küsten (Dünen) auf exponierten, kalkigen oder sandigen Böden mit flachem Bodenprofil und guten Drainagebedingungen zu finden. Dies wirkt sich auf die Arten aus, die dort wachsen: Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), Strand-Grasnelke (Armeria maritima) und verschiedene Moose und Flechten sind gut an die trockenen, oft heißen Bedingungen angepasst.

Feuchtwiesen wiederum zeichnen sich durch eine Grundnässe vom Boden her aus. Sie befinden sich oft in der Nähe von Flüssen und Seen oder in Tälern, in denen das Wasser nicht so gut abfließen kann. Viele Feuchtwiesen sind zeitweise überschwemmt. Binsen und Seggen machen die Flora der Feuchtwiesen einzigartig. Unter den oft vorgefundenen Arten befinden sich Kuckucks-Lichtnelke (Lynchis flos-cuculi), Echter Baldrian (Valeriana officinalis), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) und Wasserdost (Eupatorium cannabinum). Auch die Blaugrüne Binse (Juncus inflexus), die Filz-Segge (Carex tomentosa) und die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) sind dort anzutreffen.

Salzwiesen schließlich sind durch die Überflutung mit salzigem Meerwasser gekennzeichnet. Auf ihnen wachsen hauptsächlich Halophyten, das sind Pflanzen, die eine Toleranz für den erhöhten Salzgehalt in ihrer Umgebung entwickelt haben. Beispiele für solche Halophyten sind folgende Arten: Strandaster (Tripolium pannonicum), Gewöhnlicher Queller (salicornia Europaea), Strandflieder (Limonium sp.), Portulak-Keilmelde (Halimione portulacoides), Stranddreizack (Triglochin maritima), Salzwiesen-Rotschwingel (Festuca salina) und Strandbeifuß (Artemisia maritima).

Eine weitere "Wiesenart" sind Blumenwiesen; diese werden allerdings häufig der Ästhetik und nicht des Naturschutzes wegen angelegt und beherbergen oft weniger Arten als „wilde“ Wiesen.

Die Bodenschicht ist der Keller der Wiese.

Hier wurzeln die Pflanzen und nehmen Wasser und Nährstoffe aus dem Boden auf. Zwischen den Wurzeln bauen Kaninchen, Mäuse und Eidechsen ihre Höhlen; Regenwürmer, Asseln und Tausendfüßer graben den Boden um und sorgen zusammen mit den Pilzen dafür, dass abgestorbene Pflanzen wieder zu nährstoffreicher Erde zersetzt werden.

Die Streuschicht ist das Erdgeschoss der Wiese.

Auf dem Boden aufliegend befindet sich die Streuschicht, bestehend aus abgestorbenen Pflanzen und Humus. Sie beherbergt viele Insekten- sowie Spinnenarten und stellt gleichzeitig deren Jagdrevier dar.

Die Blatt- und Stängelschicht ist die erste Etage der Wiese.

Diese Schicht befindet sich knapp über dem Boden und bietet einen halbschattigen Standort für verschiedene Pflanzenarten. Sie umfasst die Stängel und Blätter der Pflanzen, die auf der Wiese wachsen und bietet vielen Tieren Schutz und Nahrung. Heuschrecken, Käfer, Raupen und Blattläuse finden hier Zuflucht.

Die Blütenschicht ist das Dachgeschoss der Wiese.

Hier findet man vor allem Insekten, die sich vom Nektar der Blüten der Wiesenpflanzen ernähren. Dazu zählen Schmetterlinge, Käfer, Fliegen und Bienen. Libellen und Hornissen bietet diese Schicht das ideale Jagdgebiet und auch Fledermäuse nutzen sie nachts zur Nahrungssuche.