Sandarium

Nistplatz statt Sandkasten

Sandarium in unserem Natur-Erlebnis-Garten (Foto: F. Durst)
Sandarium in unserem Natur-Erlebnis-Garten (Foto: F. Durst)

Ein Sandarium ist ein bisschen wie ein Sandkasten für Kinder, aber eben für Tiere. In diesem Sand können verschiedene Tierarten nisten und leben, zum Beispiel die bodennistenden Wildbienen, zu denen dreiviertel unserer heimischen Wildbienenarten zählen. Diese Arten können weder in Totholz noch in Schilfhalmen oder ähnlichen Nisthilfen nisten. Sie legen ihre Eier in Brutröhren im Boden, die sie vorher selbst aushöhlen. Da diese Arten auf lockeren Boden angewiesen sind, sind Sandarien wie dieses hervorragend geeignet, um einen passenden Nistplatz zu bieten.

Bewohner des Sandariums

Zu den bodennistenden Wildbienenarten zählen unter anderem Arten aus den Familien der Langhornbienen (Eucera), Furchenbienen (Halictus und Lasioglossum), Sandbienen (Andrena), Hummeln (Bombus) und auch Kuckucksbienen, die bodennistende Wildbienenarten parasitieren wie zum Beispiel Blutbienen (Sphecodes). Wie bereits bei Station 2 - der Eidechsenburg - beschrieben, können auch andere Tiere wie die Eidechsen ihre Eier im Sandarium ablegen. Durch die Sonne werden die Eier anschließend ausgebrütet. Auch Käfer und Insektenlarven wie der Ameisenlöwe und auch Wespen wie die Gemeinen Schornsteinwespen können in solch einem Sandarium leben.

Aufbau eines Sandariums

  • Der Standort sollte möglichst sonnig gewählt werden. So kann der Sand durch die Sonne aufgewärmt werden, wodurch das Nisthabitat besonders gute Eigenschaften für die Entwicklung von Wildbienen bietet.
  • Bei der Anlage sollte ein mindestens 0,5 Meter tiefes Loch ausgehoben werden, in dem eine Drainageschicht gefüllt wird, was das Ablaufen des Wassers ermöglicht.
  • Je größer das Sandarium angelegt wird desto mehr Arten können dieses als Nistplatz nutzen.
  • Der Sand ist von sehr wichtiger Bedeutung. So sollte kein gewaschener Flusssand, der auch in Sandkästen zu finden ist genutzt werden. Sondern ungewaschenen, grober Sand, der nicht so leicht einbricht. So könne die Wildbienen ihre Niströhren in den Sand graben.
  • Das Sandarium sollte als abgeschrägter Haufen angelegt werden. So kann der Regen besser ablaufen, wodurch die nistenden Wildbienen vor Überschwemmungen geschützt werden.
  • Es sollten möglichst wenige Pflanzen auf dem Sandarium wachsen, damit deren Wurzeln den Platz der nistenden Wildbienen nicht versperren.