Ziel einer jeglichen Bildungsarbeit muss es sein, den Menschen zu befähigen, selbstverantwortlich sein Lebensumfeld gestalten und die Herausforderungen des Lebens aktiv annehmen zu können. In
einer Zeit des sich immer rascher ansteigenden Wissens und extrem komplexer Sachzusammenhänge kommt dabei der Vermittlung von Kompetenzen eine herausragende Bedeutung zu.
Bildung für nachhaltige Entwicklung im Speziellen hat zum Ziel, die Gestaltungskompetenz der Menschen im Sinne eines nachhaltigen Lebensstils zu stärken. Es geht nicht mehr nur
darum, sein Leben selbst in die Hand nehmen zu können, sondern dies im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und damit tragfähig für die Zukunft zu tun.
Die LBV-Umweltstation Altmühlsee möchte ihren Veranstaltungsbesuchern hierfür Rüstzeug liefern, das auf Erfahrung, Begreifen und Erleben, auf Motivation, Faszination und Betroffenheit gründet.
Dieser Ansatz fußt nicht zuletzt auf der Überzeugung, dass sich Einsichten und Anschauungen nicht besserwisserisch von außen mittels des „erhobenen Zeigefingers“ ändern lassen, sondern nur durch
Veränderungswillen und Eigenmotivation.
Die LBV-Umweltstation Altmühlsee setzt für die Zielerreichung zielgruppenorientierte Methoden der klassischen Umweltbildung als auch spezifische Methoden der Bildung für nachhaltige
Entwicklung ein. Dabei dient uns hauptsächlich die Natur als Lernort, z.B. bei den naturkundlichen Führungen am und um den Altmühlsee oder im neuen Natur-Erlebnis-Garten in Muhr
am See, bei vielen der Umweltbildungsprogrammen und Bildungsprojekten. Gelegentlich finden die Veranstaltungen und Aktionen aber auch innen statt.
Zeitlich variieren unsere Angebote und richten sich nach den Wünschen, Alter und zeitlichen Kapazitäten der jeweiligen Zielgruppen sowie teilweise auch nach Jahreszeiten bzw.
Witterungsbedingungen.
Wir verstehen moderne Umweltbildung im Sinne der BNE als fächerübergreifend, teilnehmerorientiert, emotional, erlebnisorientiert, handlungsorientiert und aktivierend. Sie bietet Gelegenheit,
Gestaltungskompetenzen, soziale Kompetenzen, Empathie und Verantwortungsbewusstsein aber auch Selbstwertgefühl unmittelbarer zu vermitteln, als dies beispielsweise im schulischen Kontext möglich
wäre. Entsprechende Methoden sind beispielsweise Naturerlebnisaktionen, Rollenspiele, Experimente, Bastel- oder Bauaktionen, Bildbetrachtungen oder Geschichten.
Insbesondere im Rahmen von Projektarbeit oder Modellprojekten kommen vielfältige partizipative Methoden konsequent zum Einsatz. Beispiele hierfür sind Redestabrunden, Kleingruppenarbeit,
Arbeitsaufträge mit anschließender gegenseitiger Vorstellung der Ergebnisse, Entscheidungsfindungsprozesse durch Teilnehmer oder Beteiligungsaktionen für die gesamte Bevölkerung, z.B. gemeinsame
Pflegeeinsätze im Natur-Erlebnis-Garten, gemeinsame Müllsammel-Aktionen u.v.m.
Neben Kooperationsaufgaben und Team-Training-Aktionen kommen auch immer wieder diverse künstlerisch-kreative Methoden wie Theater, Tanz, Kreatives Schreiben, Poetry Slam, Fotografie etc. zum
Einsatz, sowie in den letzten Jahren auch mehr und mehr digitale Methoden, wie Videobeiträge, Interviews, digitale Quizze etc.
Die Methoden der verschiedenen Programme und Projekte sind häufig modular konzipiert und finden somit – teils in abgewandelter Form – Wiedereingang in andere Veranstaltungen.
Des Weiteren sucht die LBV-Umweltstation bewusst die Kooperation und Vernetzung mit anderen Akteuren in der Region sowie mit Partnern in der Umweltbildung. So werden ein größerer
Bevölkerungskreis erreicht und Ideen zielgruppengerecht umgesetzt. Wichtige Anliegen in diesem Zusammenhang sind auch Schulungen von Multiplikatoren, welche die Ziele und Anliegen weiter in
ihre Einrichtungen tragen.
Je nach Art der Veranstaltung werden eine Vielzahl an Materialien wie (digitale) Spiele, Themenkisten, Handbücher, Modelle, Anschauungsobjekte verwandt. Bei naturkundlich ausgerichteten
Angeboten kommt zudem disziplinspezifische Ausrüstung (z.B. Ferngläser, Bestimmungsliteratur, Mikroskope, Becherlupen, Biber-Rucksack) zum Einsatz. Im Rahmen von Programmen mit
kreativ-künstlerischem Schwerpunkt finden neben Materialien aus der Natur auch digitale Materialien Verwendung.
Speziell in Zusammenhang mit Bildungsprojekten kommt es zur Erstellung eigener Materialien und themenspezifischer Materialkisten (z.B. Apfel-Erlebniskiste, Fast Fashion, Plastik-Planet usw.) und
Konzepte wie Brettspiele, Spielanleitungen, Handreichungen, Drehbücher oder digitale Medien und Lernspiele, welche größtenteils auch Multiplikatoren zur Verfügung stehen.
Um die inhaltliche wie pädagogische Arbeit der LBV-Umweltstation auf einem hohen Niveau zu halten bzw. kontinuierlich zu verbessern sowie nachfrageorientiert zu gestalten, werden die
Veranstaltungen auf unterschiedliche Art und Weise evaluiert.
Des Weiteren werden bei den Veranstaltungen durch das Personal Feedbacks zur Unterstützung der Selbstreflexion im Sinne der Weiterentwicklung abgefragt.
Projekte werden entweder während der Umsetzungsphase oder aber nach deren Beendigung evaluiert. Hierbei wird auf alters- und zielgruppengerechte Methoden geachtet.
Das Fachpersonal der LBV-Umweltstation nimmt regelmäßig an Fortbildungen zur Weiterentwicklung der eigenen Arbeit teil.
Stand: September 2023